"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer", warnte Goya mit seiner berühmten, 1799 veröffentlichten Radierung. Die heutigen Ungeheuer, die bedrängenden Schrecken der Gegenwart, bedrohen unsere Existenz: Die Erosion der Demokratie von rechts und durch Fake News, der Klimawandel, deregulierter Kapitalismus, die mediale Mobilmachung und Kriege, die uns in weltumspannende Katastrophen reißen können.


Sind die von uns gewählten Entscheidungsträger in einen Tiefschlaf der Vernunft gefallen? Jedenfalls halten sie nicht Schaden vom Volk ab, wozu sie sich verpflichtet haben, sondern richten ihn an. Sie versagen darin, eine Friedensordnung zu gewährleisten, das Kippen des Klimas zu verhindern, Fluchtursachen zu bekämpfen und gehen gar ein Weltkriegsrisiko ein. Und nicht einmal den Ausgleich zwischen Ost und West bekommen sie hin. Daniela Dahn meint, sie selbst sind der Rechtsruck.
Alles, was passiert, ist Teil einer Reihe von Ursachen, lehrt uns Immanuel Kant. Deshalb ist es von größter Bedeutung, wo man bei einer Erzählung den Anfang setzt. Was geht einer «Zeitenwende» voraus? Und wie finden wir den Weg in ein vernünftiges politisches System mit Teilhabe für alle? Ein Weckruf in Zeiten des Albtraums. (Text auf der Rückseite des Buches)

Daniela Dahn, geboren in Berlin, studierte Journalistik in Leipzig und war Fernsehjournalistin. 1981 kündigte sie und arbeitet seitdem als freie Schriftstellerin und Publizistin. Sie war Gründungsmitglied des «Demokratischen Aufbruchs» und hatte mehrere Gastdozenturen in den USA und Großbritannien. Sie ist Mitglied des PEN sowie Trägerin unter anderem des Fontane-Preises, des Kurt-Tucholsky-Preises für literarische Publizistik, der Luise-Schroeder-Medaille der Stadt Berlin und des Ludwig-Börne-Preises. Bei Rowohlt sind bislang vierzehn Essay- und Sachbücher erschienen, zuletzt «Im Krieg verlieren auch die Sieger» (2022). (Verlagsinfo)
 
ISBN:  l978-3-499-01658-5 / Rowohlt / 192 Seiten / 16,00 €