Buchtitel zum Thema: "Bücherverbrennung 1934"

Zwischen März und Juni 1933 wurden in Deutschland die Zerstörung von Kulturgütern von den Nationalsozialisten organisiert oder auch spontan umgesetzt: die sogenannte "Bücherverbrennung".

Zu den Aktionen unter dem Motto Wider den undeutschen Geist zählten Bücher, Zeitungen und Fahnen; Gebäude und Einrichtungen von Parteien, Gewerkschaften und Verlagshäuser wurden verwüstet, ihre Organisationsmittel zerstört und ihre oft wertvollen Bibliotheksbestände verbrannt.

Und 2023, 90 Jahre danach? Sie werden feststellen, dass einiges geblieben ist, nur die Bücher brennen jetzt leiser.  

Im Einzelnen:

  1. Essen, Oktober 2023 - Folkwang-Museum Essen
    Die haitianische Kuratorin Anais Duplan spricht von einem Genozid in Gaza. Das Folkwang-Museum in Essen beendete daraufhin die Zusammenarbeit mit ihr. Wie so oft musste wieder der Antisemitismusvorwurf herhalten, um palästinensische Kritik an der Apartheid und Forderungen nach Sanktionen (BDS) zum Schweigen zu bringen.
    Die Trennung erfolge nicht aus künstlerisch-kuratorischen Gründen, „sondern ausschließlich aus Gründen der persönlichen Parteinahme des Kurators für die Kampagne des BDS, die das Existenzrecht Israels in Frage stellt“, heißt es in einer Stellungnahme des Museums. [1]
    Buch "erfolgreich" verbrannt!
  2. Frankfurt, Buchmesse 18.-22.10.2023 verbrennt ihre eigenen Bücher
    Der Journalist Carsten Otte von der taz unterstellt der palästinensisch-israelischen Schriftstellerin Adania  Shibli "Ressentiments, die  eine Grundlage für Hass-Verbrechen abgeben". Die Ehrung der Schriftstellerin auf der Frankfurter Buchmesse wird verschoben. Bewertung: ein Journalist, der statt Bücher zu rezensieren, diese verbrennt, Eine Buchmesse, auf der nicht diskutiert wird, sondern zum Schweigen gebracht wird.   
    Die Buchverbrenner: Carsten Otte, die taz, der Verein LitProm (Spender des Preises), Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse 
    Besonderheit: der Preis trägt den Namen LiBeraturpreis 2023. Liber, lat. = frei [2]
  3. Saarbrücken, Saarlandmuseum
    Das Saarlandmuseum Saarbrücken sagt die Ausstellung der Künstlerin Candice Breitz über Sexarbeit in Südafrika ab.  "Die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz möchte durch die Absage der Ausstellung deutlich zum Ausdruck bringen, dass sie vor diesem Hintergrund nicht bereit ist, Künstler*innen ein Podium zu bieten, die sich nicht klar gegen den Terror der Hamas positionieren" ... in Anbetracht der medialen Berichterstattung", heißt es in der Presseerklärung. (Zitat aus monopol). Der Antisemitismusvorwurf war hier nicht anwendbar, Frau Breitz ist Jüdin. Aber sie weiß genau, was Apartheid ist. Sie kommt aus Süd-Afrika.
    Beteiligt an dieser Bücherverbrennung war die taz. [3]
  4. Die Schriftstellerin Sharon Dodua Otoo unterschreibt eine israelkritische Erklärung. Der für sie vorgesehene Peter-Weis-Preis wird ihr deshalb nicht verliehen. [4]
    Moderne Bücherverbrennung - 90 Jahre nach  1933 
  5. Fotografiekurator Shahidul Alam aus Bangladesch habe via Facebook den aktuellen Krieg in Gaza mit dem Holocaust verglichen und gegenüber Israel Vorwürfe des Genozids an den Palästinensern erhoben. Die Biennale für aktuelle Fotografie in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg, stellte den Lichtbildspezialisten daraufhin zur Rede. Nun wurde die Veranstaltung abgesagt. [5]
  6. Masha Gessen - Hannah-Arendt-Preis
    Ins Hinterzimmer wurde die Verleihung des Hannah-Arendt-Preises für politisches Denken an Masha Gessen verlegt, nachdem die Heinrich-Böll-Stiftung und der Bremer Senats sich von der Preisverleihung distanziert hatten. Auslöser waren Äußerungen Gessens in einem Artikel im US-amerikanischen Magazin "The New Yorker" vom 9. Dezember. Darin soll Gessen die Situation in Gaza mit den jüdischen Ghettos im besetzten Europa verglichen und unterstellt haben, dass Israel das Ziel habe, Gaza wie ein Nazi-Ghetto zu liquidieren. [6]

Die Akteure der "Bücherverennungen": Politiker, Kulturschaffende und ganz besonders Journalisten betätigen sich intensivst beim Verbrennen. Deuschland hat eine lange Tradition im Bücherverbrennen. "Die Meinungsfreiheit in Deutschland besteht in der Freiheit, der Meinung von taz, FaZ und Scholz zu sein." , schreibt JW.

Berlin 2024,  Der Berliner Kultursenator Joe Chialo (CDU) und seine »Antidiskriminierungsklausel« für öffentliche Förderungen. Zuletzt hatte der Berliner Kultursenator Joe Chialo (CDU) eine »Antidiskriminierungsklausel« für öffentliche Förderungen angekündigt, die auf eine Gesinnungsprüfung hinausläuft, wie der Rat der Künste kritisierte.

Zusammenfassung: In 2 Themen dürfen Sie nur anderer Meinung sein, wenn sie in keiner Weise von staatlichen Zuwendungen leben: Ukraine-Russland, Israel. Künstler, Lehrer - allgemein Beamte, halten Sie Ihre Schnauze, sonst ist das Geld weg. Sie machen mit Euch das Gleiche wie 1933, sie machen es nur klüger . Auffällig dabei ist, wie eng die Journalisten mit der Regierung zusammenarbeiten. Und die Gewerkschaften dürfen nur für die Löhne streiken, für mehr nicht.

Verwendete Informationsquellen:

  1. DLF: Antisemitismus-Vorwurf: Folkwang beendet Kooperation mit Kurator
  2. Schatten auf der Buchmessehttps://taz.de/Debatte-um-Autorin-Adania-Shibli/!5965811/  
    DLF: Eine wichtige Stimme gegen Kriegsgewalt  - Es ist schon eine sehr seltene Ausnahme, dass der DLF die des Antisemitismus Beschuldigte in Schutz nimmt - wohl eher ein Versehen.
  3. monopol-magazin  
    Saarbrücker Zeitung: Saarlandmuseum sagt Ausstellung von Candice Breitz nach „kontroversen Äußerungen“ zu Gaza-Krieg ab  
    Die Dreckschleuder taz - Vom Pogrom zur „Poetic Justice“
  4. Der Standard, Österreich: Israel-kritische Künstler erregen den Unmut deutscher Fördergeber
  5. Der Spiegel, 22.11.2023
  6. tagesschau: Hannah-Arendt-Preis an Masha Gessen verliehen

 

Verwendete Medien:

https://www.deutschlandfunk.de/adania-shibli-nebensache-liberaturpreis-100.html
https://www.wsws.org/de/articles/2023/10/18/7e91-o18.html 

https://www.jungewelt.de/artikel/466797.kunstfreiheit-bds-gegen-brd.html  
https://taz.de/Debatte-um-Autorin-Adania-Shibli/!5965811/  

https://taz.de/Abwege-des-Aktivismus-in-der-Kunst/!5971023/
https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/landespolitik/meiner-meinung-nach-antisemitisch-so-reagiert-candice-breitz-auf-die-ausstellungs-absage_aid-102410219