Wenn sie Antisemitismus verstehen und bekämpfen wollen, ist eine Definition zwingend erforderlich. Sonst gehen Sie in die Irre. Was ja vielleicht (politisch) gewünscht ist.

Für ein Verständnis des Problems ist die Abgrenzung von Begriffen notwendig.

Übung 1: die Kategorisierung

  1. Der Staat: USA, Deutschland, Israel, Marokko
  2. Die Religion: Christentum, Judentum, Islam, Buddhismus
  3. Politische Bewegungen: Kommunismus, Marxismus, Zionismus, Kapitalismus, Kolonialismus
    und seine Gegenbewegungen: antikommunistisch, antikolonialistisch, ....

Alles klar? Dann kommen wir zur ...

Übung 2: die Mengenlehre. Keine Angst, es wird nicht schwer und ich helfe Ihnen.


Wir teilen die Welt ein in 2 Teile: Palästina und den Rest der Welt. Palästina ist geteilt in Israel und die von Israel besetzten palästinensischen Gebiete - seit 1967 so genannt (Occupied Palestinian Territories, OPT). Das wäre die Kategorie: Der Staat.

Israel ist ein Staat. Die Staatsgründung 1948 wurde unter Ausschluss / Vertreibung der Urbevölkerung erklärt. I. ist Mitglied der Vereinten Nationen.
Palästina hat sich 1988 als unabhängig erklärt und wird von 146 der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen als Staat anerkannt; Israel, die USA, Deutschland, Österrreich, Schweiz und einige Staaten der westlichen Welt tun dies hingegen nicht. (Quelle: wikipedia.de, Stand, 1.3.2025) 
Palästina hat Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen, eine Aufnahme des Staates Palästina wird regelmäßig durch das Veto der USA im Weltsicherheitsrat verhindert. (Infoquelle: tagesschau.de)

 


Die Religionen:

überall auf der Welt leben Juden. Das ist alles ganz normal und gut so.

 

 

 

 

 

 

 


Das gleiche gilt auch für andere Religionen. Ihre Mitglieder leben auch überall. Die grünen Kreise stehen für die Muslime auf der ganzen Welt.

 

 

 


Natürlich gibt es auch Christen auf der Welt.

 

 

 

 

 

 

 

 


So jetzt kommt die dritte Kategorie dazu. Die Menschen bekommen ein weiteres Merkmal: die politische Einstellung. Einige von Ihnen bezeichnet man als Zionisten. Zionisten sind ausschließlich Juden. Wikipedia.de schreibt dazu: "Der Zionismus ist sowohl eine Nationalbewegung als auch eine nationalistische Ideologie, welche die Errichtung eines jüdischen Nationalstaats in Palästina anstrebte und diesen, nachdem der Staat Israel 1948 gegründet worden war, auch bewahren und verteidigen will. 

Zionisten sind Siedler, das heißt, sie sind nach nach 1888 in Palästina eingewandert und haben dort Land ....
Ja jetzt wird es schwierig: Was haben sie mit dem Land gemacht? Besiedelt, geraubt, gekauft?
OK, lassen wir das erst mal außen vor. Es lenkt nur vom Thema ab. Eindeutig und unbestreitbar ist die Vertreibung der arabischen Ur-Bevölkerung unter Anwendung von Gewalt. 

 


Jetzt gibt es auch Juden, die nicht in Palästina wohnen. Einige - nicht alle - unterstützen die Zionisten dort. Diesen Personenkreis erlaube ich mir, auch als Zionisten zu bezeichnen. Das ist anfechtbar, aber tolerabel und für die Zielsetzung dieses Models nicht relevant.

 

 


jetzt gibt es auch Christen, die Zionisten unterstützen. Ich versehe sie mit dem gleichen Stempel "Z", auch wenn es umstritten erscheint. Donald Trump nenne ich einen solchen Zionisten unterstützenden Christen. Er erkannte Jerusalem als Hauptstadt Israels an und das neue Botschaftsgebäude der USA liegt im von Israel annektierten Gebiet Ost-Jerusalem, also im palästinensischen Teil.

 

 

 

 

 


Zusammenfassung

Und jetzt, da die Begriffe geklärt sind, lassen sich Aussagen treffen über das, was Israelis und Zionisten sind. Es gibt Menschen, die sich als Gegner der israelischen Politik oder als Gegner des Zionismus äußern. Aber wer sind die Semiten, gegen den sich der Antisemitismus richtet? Aber der letzte Aspekt ist ein Thema für sich. Das lassen wir hier links - wenn Sie wollen auch rechts - liegen.  Dabei lassen sich folgende Aussagen treffen:

  1. Nicht alle Juden sind Zionisten.
  2. Alle Zionisten sind Juden.
  3. Nicht alle Juden leben in Israel.
  4. Nicht alle Israelis sind Juden.
  5. Also wenn Sie was gegen die Politik des Staates Israel haben, dann ist Ihre Meinung anti-israelisch, aber nicht antisemitisch.
  6. Wenn sie was gegen zionistische Siedler haben, die brandschatzend durch Palästina ziehen, ist Ihre Meinung anti-zionistisch, aber nicht antisemitisch. Sie richtet sich auch gegen die israelische Politik, die diese Besiedlung fördert, ja 2019 sogar zum Staatsziel erklärt hat. Da wäre jetzt die Eigenschaft "anti-israelisch" angemessen.
  7. Weder die Aussage Nr. 5 noch Nr. 6 macht Sie zum Feind der Juden, weil sie Juden sind. 
  8. Aber wenn sie was gegen Juden haben, weil sie Juden sind, dann sind Sie ein Antisemit.  Diese Formulierung finden Sie auch beim "Antisemitismusbeauftragten" des Bundes wieder.  

Und wenn jemand Ihnen erzählt, dass Israel-Kritik antisemitisch ist, dann ist klar, dass Ihre Meinung unerwünscht ist! Denn die israelische Politik zu kritisieren, dafür gibt es genügend Gründe. Außerdem haben Staaten, die Kritik an ihrer Politik verbieten und bestrafen, einen Namen: Diktatur.

Und jetzt, da Sie gefestigt sind mit der Waffe der Mathematik, können Sie sich in Ruhe mit dem Thema "Antisemitismus" beschäftigen. Der israelische Botschafter in  Deutschland Simon Stein sagte einmal: "Nicht der Antisemitismus hat zugenommen, sondern die Sympathien gegenüber Israel haben abgenommen."

Antisemitismus - eigener Artikel: Antisemitismus 

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